Entwickeln oder kaufen? Teil 3: Ist die Entwicklung auf dem falschen Weg?

Minitab Guest Blogger | 5/27/2022

Themen: Datenkompetenz, Minitab Connect, Datenvorbereitung

Sie haben sich dafür entschieden, eine Eigenentwicklung in Angriff zu nehmen. Eine im Haus maßgeschneiderte Unternehmenssoftwarelösung schien die beste Maßnahme, um Ihre technischen Herausforderungen zu meistern. Vielleicht hat die IT-Abteilung vorgegeben, dass Ihre Softwareanforderungen intern betreut werden müssen. Oder vielleicht haben Sie einfach noch nicht Teil 1 und Teil 2 unserer Serie gelesen…;)

Egal, wie Sie zu der Entscheidung für eine Eigenentwicklung gekommen sind und welche technischen Herausforderungen Sie damit bewältigen wollen, daraus folgen unweigerlich neue Herausforderungen: Implementierung, Wartung, Pflege und Know-how. Häufig werden unsere Dienstleistungen angefragt, wenn Probleme beim hausinternen Softwaremanagement aufkommen. Und mit meiner jahrelangen Erfahrung bei der Arbeit mit Kunden und dem Zusammenstellen von Software habe ich genauso viel über die Herausforderungen gelernt, mit denen sich Organisationen bei der Entwicklung von Lösungen im Haus konfrontiert sehen, wie ich über die Vorteile weiß, die der Kauf einer Lösung mit sich bringt.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Entwicklung auf dem rechten Weg ist, oder die Situationen vermeiden wollen, die darauf hinweisen, dass bald etwas schiefgehen wird, ist dieser Blog-Artikel goldrichtig für Sie. Im Folgenden finden Sie die drei Szenarien, in denen eine Eigenentwicklung unserer Erfahrung nach nicht funktionieren wird.

1. ENTWICKLUNG À LA „WIR WERDEN UNS IN KÜRZE DAMIT BESCHÄFTIGEN”

In einigen Organisationen kommt die Entwicklung Ihrer Softwarelösung schlicht nicht über die Planungsphase hinaus. Ihr IT-Team scheint bereit und willens zu sein, ein Tool zu entwickeln, und die Führungsetage der Organisation macht sich enthusiastisch an die Planung ... Doch dann passiert nichts mehr.

Vielleicht verzögern sich die Genehmigungen seitens der Vorgesetzten und halten damit letztendlich die Entwicklung auf. Oder die in Stein gemeißelten Prozesse der IT-Abteilung geben für die Implementierung zusätzliche Spezifikationen vor, die Sie nicht verstehen oder die zur Umsetzung viel Hin und Her zwischen den Teams erfordert. Oder möglicherweise übernimmt ein spezielles Komitee die Leitung und übernimmt diese Aufgabe in den Projektplan und Entwicklungszyklus der Organisation. Während das Komitee sich noch den Kopf darüber zerbricht, welche Maßnahmen jetzt zu ergreifen sind, kommt die Entwicklung zum Stillstand.

In allen diesen Situationen versuchen die Mitarbeiter Ihrer Organisation, ihre Aufgaben so gut wie möglich zu erfüllen. Doch dabei wird Ihre Lösung ausgebremst. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass die Entwicklung dann doch irgendwann in Fahrt kommt, können sich Ihre Anforderungen und Ressourcen nach so langer Zeit vielleicht schon drastisch geändert haben.

2. ENTWICKLUNG À LA „ICH HABE ETWAS ANDERES GEWOLLT“

In einigen Organisationen wird der Fortschritt bei der Lösungsentwicklung nicht durch zu viel, sondern zu wenig Planung behindert. Angenommen, Ihr Marketingteam fordert eine Softwarelösung an, die nahtlos täglich Berichte mit den Umsatzdaten generieren kann, und Ihre IT-Abteilung kommt diesem Wunsch bereitwillig und agil nach. Wenn die Marketingabteilung erkennt, dass die Verkäufe mit Zeitstempeln versehen werden sollen, veröffentlicht die IT-Abteilung eine neue Version. Und wenn im Marketing entschieden wird, dass es außerdem nützlich wäre, Benutzerdaten einzubinden, wird eine dritte Version veröffentlicht. Am Ende erfüllt die Lösung die Anforderungen der Marketingabteilung niemals vollständig, und bei Version 10 sind die Ressourcen erschöpft und das einstmals rasche und flexible (und jetzt wahrscheinlich frustrierte) IT-Team sieht sich dazu gezwungen, auf Abstand zu dem Projekt zu gehen.

3. ENTWICKLUNG À LA „FRAG PETER“

Betrachten Sie jetzt abschließend eine Situation, in der Ihre Softwarelösung umgesetzt wurde und sie tatsächlich funktioniert! Sie wurde aber im Alleingang von einem Spezialisten namens Peter aus dem Engineering-Team entwickelt. Die Lösung läuft auf einem lokalen Desktop-Computer – sie funktioniert, doch das System ist fragil. Peter ist leidenschaftlich, hat eine großartige Vision und arbeitet im Einklang mit den Anforderungen der Organisation. Und auch wenn eine Softwarelösung, die genau die benötigten Funktionen bereitstellt, fantastisch ist, kann schon eine Panne, ein Softwareupdate oder ein Urlaub, in dem Peter nicht erreichbar ist, zu einem Systemausfall führen. Ganz zu schweigen von den Einschränkungen, die Peters Solo-Lösung mit sich bringen, wenn die Organisation ein Netzwerksystem benötigt, damit andere in der Organisation in den Prozess eingebunden werden können.

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DIE ENTWICKLUNG IST FEHLGESCHLAGEN ... UND NUN?

Unabhängig davon, ob ich gerade den aktuellen Zustand Ihrer Entwicklungsbemühungen beschrieben habe oder Sie befürchten, dass eine dieser Situationen eintreten könnten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Ihre Handlungsmöglichkeiten zu betrachten. Werden Verbesserungen benötigt, oder sollten Sie die Reißleine ziehen? Wenn Sie immer wieder hören, dass sich irgendjemand „bald darum kümmern“ wird, schauen Sie sich an, wie lange es bisher tatsächlich gedauert hat. Wahrscheinlich werden Sie einige Monate oder sogar Quartale auf die Implementierung warten müssen. Doch wenn Sie schon seit Jahren warten, wie es (leider) häufig der Fall ist, ist es möglicherweise an der Zeit, das Vorhaben aufzugeben und sich mit anderen Möglichkeiten zu beschäftigen, um Ihre Lösung zu realisieren.

Wenn Ihre Lösung zwar umgesetzt wurde, aber fragil ist oder nicht den erwarteten Funktionsumfang aufweist, prüfen Sie die Prozesse, die zur Wartung erforderlich sind. Vergewissern Sie sich, dass Sie sich über Ihre laufenden Anforderungen im Klaren sind, und übernehmen Sie Verantwortung für die Rolle, die Sie bei der Realisierung der Lösung spielen. Eine unvollständige Planung belastet Ihre Beziehung mit der IT-Abteilung und wird den Prozess über kurz oder lang verzögern oder vollständig beenden. Bringen Sie außerdem in Erfahrung, wie flexibel und verfügbar die Techniker sind, wenn Änderungen erforderlich werden. Werden Anpassungen in einer Black Box umgesetzt, zu der Sie keinen Zugang haben? Hat der Projekt-Champion in der IT-Abteilung die Organisation verlassen und dabei das institutionelle Wissen über die intern entwickelte Plattform mitgenommen? Wenn dies der Fall ist, erwägen Sie ein Gespräch über offene Kommunikation, oder bringen Sie die Möglichkeit auf den Tisch, Software einzukaufen, die Ihnen und Ihrer gesamten Organisation Transparenz und den Zugang zu allen ihren Feinheiten bietet.

Und wenn Sie erkennen, dass Ihre Entwicklung fehlgeschlagen ist, ziehen Sie in Betracht, die Gelegenheit zu einem Neustart zu ergreifen und dieses Mal eine Softwarelösung einzukaufen. Treffen Sie Ihre Wahl sorgfältig. Suchen Sie einen Lieferanten aus, der eine leistungsstarke und serviceorientierte Architektur anbietet, damit Sie aktiv daran mitarbeiten können, wie Ihre Softwarelösung implementiert wird. Ein Anbieter, der bestrebt ist, Ihre aktuelle Situation zu verstehen, und sogar bereit ist, aus dem fehlgeschlagenen Projekt zu lernen, kann Ihrer neuen Lösung nur zugutekommen. Und es hilft Ihren internen Teammitgliedern auch dabei, ihr Gesicht zu wahren und zu erkennen, dass ihre bisherige harte Arbeit nicht umsonst war.

Wir bei Minitab sind sehr erfolgreich beim Implementieren von Software für unsere Kunden. Gleichzeitig haben wir gesehen, wie unzählige Organisationen mit ihren Eigenentwicklungen kämpfen. Daher können wir Sie in Bezug auf die Entscheidung, ob Sie Ihre Unternehmenssoftwarelösung selbst entwickeln oder einkaufen sollten, umfassend beraten. Wir wissen, dass die Entscheidung zwischen diesen scheinbar einfachen Optionen den Unterschied zwischen der Chance, Antworten zu finden, Prozesse zu verbessern und Ihr Geschäft zu fördern, auf der einen Seite und dem genauen Gegenteil auf der anderen Seite bedeuten kann. Nehmen Sie sich also die Zeit, um sich mit Ihrer Organisation, Ihren Anforderungen und der vollen Tragweite Ihrer Möglichkeiten vertraut zu machen, um die Wahrscheinlichkeit zu steigern, Ihre Ziele tatsächlich zu erreichen.

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