Lagerbestände zu optimieren, erfordert – wie viele Problemlösungen – einen durchdachten Prozess und mehrere Schritte. Natürlich besteht die einfachste Lösung zum Vermeiden von Lieferrückständen darin, einen großen Lagerbestand vorzuhalten. Es hat aber Konsequenzen, wenn die Bestandshöhe nicht optimiert wird. Durch eine Überproduktion und ein hohes Bestandsniveau können Produkte verderben oder verfallen. Ein zu großer Bestand führt nicht nur kurzfristig zu Kosten, sondern auch langfristig zu versteckten Kosten, wenn Sie mehr Ware produzieren müssen, um Bestände zu ersetzen, die zu lange gelagert wurden.
Es gibt verschiedene Wege zur Berechnung einer Optimierung. Diese werden unten detailliert erläutert, im Kern jeder Bestandsoptimierung stehen aber diese drei Hauptschritte: führen Sie ein Brainstorming zu den Faktoren durchy, die Auswirkungen auf den Bestand haben, erfassen Sie die Daten und analysieren Sie sie. Bevor wir die einzelnen Schritte näher betrachten, sollten wir uns aber noch mit einigen Grundlagen zu Lieferrückständen befassen.
Einfach ausgedrückt bedeutet ein Lieferrückstand, dass ein Produkt nicht ausgeliefert oder eine Dienstleistung nicht erbracht werden kann, weil der Lagerbestand nicht ausreicht. Dies kann vorkommen, wenn die Nachfrage nach einem Produkt größer als erwartet oder der Lagerbestand zu gering ist, um die aktuelle Nachfrage zu erfüllen.
Kurz gesagt: ja. Wir alle sind selbst auch Kunden, und niemand findet es gut, wenn ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht verfügbar ist. Das ist nicht nur negativ für den jeweiligen Kunden, sondern hat auch langfristige Folgen für Ihre Marke und die Kundenbeziehungen.
...Wie können Lieferrückstände also reduziert werden?
Der wichtigste Faktor beim Vermeiden von Lieferrückständen sind die verfügbaren Lagerbestände. Wenn Sie nicht ausreichend Ware auf Lager haben, kommt es zu Lieferrückständen. Doch der verfügbare Lagerbestand ist nur ein Faktor. Sie müssen auch all die anderen Dinge kennen, die Auswirkungen auf eine dynamische Lieferkette haben, z. B. den Transitbestand, Umsatzprognosen, historische Umsatzentwicklung und sogar Auswirkungen von Problemen bei Ihren eigenen Zulieferern.
Wie können Sie also den Lagerbestand hoch genug halten, um die Kundennachfrage zu erfüllen, aber niedrig genug, dass Sie keinen Überbestand haben? Sie müssen ein Brainstorming der Faktoren durchführen, die sich auf Ihr Lagerbestandsniveau auswirken. Mit Werkzeugen für die strukturierte Problemlösung wie CT-Strukturen oder Fischgräten-Diagrammen sind Sie perfekt gerüstet. Unten finden Sie ein Beispiel für ein Brainstorming mit einem Fischgräten-Diagramm im Minitab Workspace.
Nachdem Sie die kritischen Faktoren mit Auswirkungen auf Lieferrückstände ermittelt haben, müssen Sie Daten dazu erfassen. Ihnen muss bewusst sein, dass dabei vermutlich mehrere Datenquellen und Systeme hinzugezogen werden und dass es eine gewisse Zeit dauern kann, bis alle Daten zusammengetragen und vorbereitet wurden. Überlegen Sie, wie viele Daten Sie benötigen.
Fünf Jahre in die Vergangenheit zu gehen, ist vermutlich zu viel, wenn man die Menge der Änderungen in Betracht zieht, die in diesem Zeitraum eingetreten sind. Daten für einige Monate zu erfassen, ist vermutlich vernünftiger – versuchen Sie also, eine möglichst repräsentative Momentaufnahme Ihres Prozesses zu gewinnen. Sie können Ihre IT-Abteilung mit einbeziehen oder ein leistungsstarkes Werkzeug für die Datenvereinheitlichung nutzen, z. B. Minitab Connect, um Ihre Daten für die Analyse zugänglich zu machen, zu integrieren und vorzubereiten.
Möchten Sie mehr über Minitab Connect erfahren?
Nachdem Sie die Daten erfasst haben, kommt der spannende Teil: die Analyse! Herkömmliche Unternehmensanalytik und Visualisierungen führen hier häufig nicht weiter, weil sie höchstwahrscheinlich zu einem Diagramm mit der folgenden Aussage führen: je geringer Ihr verfügbarer Bestand ist, umso höher sind die Lieferrückstände! Da wir das schon wissen, interessieren uns eigentlich die folgenden Fragen: Gibt es einen anderen kritischen Faktor, der erhebliche Auswirkungen auf Lieferrückstände hat? Gibt es ein optimales Bestandsniveau, mit dem Lieferrückstände minimiert werden, ohne zu Überbestand und Überproduktion zu führen?
Warum also prädiktive Analysen? Sie können sich einfach vorstellen, dass Sie eine Gleichung erstellen. Dabei sind alle Faktoren, die Auswirkungen auf Lieferrückstände haben, die Prädiktoren, und die Lieferrückstände sind die Antwortvariable. Wie in Algebra in der Schule haben diese unterschiedlichen Faktoren unterschiedliche Gewichtungen, was wiederum zu einem unterschiedlich starken Einfluss auf das Ergebnis führt. Hier bei Minitab haben wir Lösungen entwickelt, um Ihnen genau bei diesen Problemen zu helfen!
Wenn Sie eine solche Analyse in Aktion erleben möchten, sehen Sie sich das Video unten an. Dort wird erläutert, wie sich mit prädiktiven Analysen der Bestand prognostizieren lässt.