Personalbeschaffungsdaten analysieren, um die besten Kandidaten einzustellen

Joshua Zable | 09 Juni, 2022

Themen: prozessoptimierung, Minitab Statistical Software

PERSONALWESEN UND PERSONALBESCHAFFUNG

Wenn Sie Experten im Personalwesen befragen, werden Ihnen alle dasselbe sagen: Die beiden größten Herausforderungen bestehen darin, die Aufmerksamkeit der richtigen Kandidaten zu gewinnen und diese schnell einzustellen.

Um dieses Problem zu lösen, bieten die meisten Unternehmen Empfehlungsprogramme für Mitarbeiter als Anreiz an.

Die Personalbeschaffung ist die Grundlage jedes erfolgreichen Unternehmens. Die richtigen Mitarbeiter einzustellen, kann sich sofort auszahlen, während ein falscher Kandidat das Erreichen von Unternehmenszielen verhindern und eine Organisation sogar zurückwerfen kann.

Zusätzlich kann die Mitarbeiterfluktuation für ein Unternehmen erhebliche Kosten bedeuten. Dazu gehören Anwerbungskosten, Einarbeitung, Abfindungen und Auszahlung von Urlaubszeiten sowie die Vertretung der Position, bis sie wieder besetzt werden kann.

Auch wenn viele Personalexperten versuchen, die Personalbeschaffung aktiv zu begleiten, kann es schwierig sein, bei einem wachsenden Unternehmen den Überblick über die Leistung der Mitarbeiter zu behalten.

Mit einfachen statistischen Analysen können Personalbeschaffer einen wissenschaftlichen Ansatz verfolgen, um so die richtigen Kandidaten anzusprechen und sie schnell ins Unternehmen zu holen.

Schritt 1. Personalbeschaffungsdaten erfassen und grafisch darstellen

Für diesen Schritt gibt es verschiedene Herangehensweisen.

In unserem Beispiel betrachten wir einen Personalbeschaffer, der ermitteln möchte, wo sein Unternehmen am besten nach neuen Mitarbeitern suchen sollte.

Da es sich um einen prestigeträchtigen Finanzdienstleister in New York handelt, konzentrieren sich die entsprechenden Aktivitäten auf Eliteuniversitäten und Bildungseinrichtungen in New York sowie auf die University of Michigan und die Penn State University, die Alma Maters der Unternehmensgründer.

Beim Erfassen der Daten erstellen wir ein Balkendiagramm der eingestellten Kandidaten, um zu sehen, wie die einzelnen Hochschulen vertreten sind. Hierzu wählen wir Grafik > Balkendiagramm > Anzahlen eindeutiger Werte aus. Wir wählen „Einfach“ aus und klicken auf OK.

Anzahlen-eindeutiger-Werte

Unter „Kategoriale Variablen“ wählen wir Bachelor aus.

Balkendiagramm

Wir erhalten folgende Grafik:

Diagramm-fuer-Bachelor

Anhand des Balkendiagramms können wir erkennen, dass das Unternehmen trotz ähnlicher Aktivitäten an allen Hochschulen im Endeffekt die meisten Mitarbeiter von der University of Pennsylvania einstellt. Außerdem ist das Unternehmen an der Columbia, Cornell, NYU und Penn State erfolgreich.

In Harvard und Princeton ist dies nicht der Fall, daher könnte Zeit und Geld gespart werden, indem diese Einrichtungen bei Personalbeschaffungsmaßnahmen nicht mehr berücksichtigt werden oder genauer untersucht würde, wie hier Kandidaten gewonnen werden könnten.

Schritt 2. Ein Boxplot für die Qualität der eingestellten Kandidaten

Mit dem Balkendiagramm lässt sich zeigen, wo das Unternehmen erfolgreich Mitarbeiter gewinnt, die Qualität wird dabei allerdings nicht abgebildet. Von welcher Universität stammen also die Mitarbeiter mit den besten Leistungen.

Die Personalabteilung betrachtet mithilfe einer Boxplot-Analyse die Leistungsbewertungen und Dauer der Betriebszugehörigkeit der an den einzelnen Universitäten angeworbenen Mitarbeiter. Hierzu öffnet ein Mitarbeiter Grafik > Boxplot > Ein Y mit Gruppen.

Für die Grafikvariablen wählt er Leistungsbewertung und für die kategorialen Variablen Bachelor aus:

Boxplot-ein-Y-mit-Gruppen
Die folgende Grafik wird ausgegeben:

Boxplot-fuer-Leistungsbewertung

In diesen beiden Boxplots kann die Personalabteilung die Leistung der Mitarbeiter sehen.

Interessanterweise kommen die Leistungsträger beständig aus Harvard, Penn State und Michigan. Doch auch Columbia, NYU und Princeton stellen Kandidaten mit guter Leistung, die Streuung ist dabei allerdings stärker. Bei Yale und Brown ist deutlich eine durchschnittlich schlechtere Leistung zu erkennen.

Schritt 3. Weitere Analysen, um Universitäten gezielt für bestimmte Positionen auszuwählen

Ohne eine weitere Datenanalyse würde man den Schwerpunkt einfach auf Bewerber aus Harvard, Penn State und Michigan legen. Es ist aber wichtig zu analysieren, in welchen Bereichen die Mitarbeiter erfolgreich sind. Hierzu Wählen Sie Statistik > Varianzanalyse (ANOVA) > Wechselwirkungsdiagramm aus.

Wechselwirkungsdiagramm
Mit dieser Grafik können wir bestimmen, von welchen Universitäten Mitarbeiter stammen, die in bestimmten Unternehmensbereichen besonders gute Leistungen erbringen.

Wechselwirkungsdiagramm-fuer-Leistungsbewertung

Es lässt sich erkennen, dass Mitarbeiter von der University of Michigan in den meisten Abteilungen eine gute Leistung zeigen, aber besonders im Marketing stark sind.

Studenten von der Penn State zeigen auch eine einheitlich gute Leistung, haben aber besondere Stärken im Vertrieb. Princeton weist eine deutliche Streuung auf und hat gute Leistungen im Personalwesen, allerdings nicht in anderen Bereichen.

Die Leistung von Harvard-Studenten ist im Allgemeinen gut, besonders aber in Forschung und Entwicklung. Columbia weist ebenfalls eine deutliche Streuung auf, von dort stammen aber sehr gute Ingenieure. Und die Kandidaten der NYU, wo das Unternehmen viele Mitarbeiter anwirbt, zeigen im Allgemeinen gute Leistungen in allen Abteilungen.

Schritt 4. Ergebnisse, die Kosten und Aufwand sparen

Mit den nun gewonnen Einblicken kann die Personalabteilung jetzt einzelne Personalbeschaffungsmaßnahmen eliminieren oder besser auf die Zielgruppe abstimmen.

Indem bestimmte Einrichtungen wie Brown und Yale ausgeschlossen werden, kann das Unternehmen Geld und Aufwand bei der Anwerbung sparen.

Diese Ressourcen können dann z. B. in Harvard eingesetzt werden, wo beständig gute Kandidaten gefunden werden, oder sie werden einfach eingespart.

Wenn bestimmte Anforderungen erfüllt werden müssen und z. B. mehr Vertriebsmitarbeiter benötigt werden, kann das Unternehmen gezielt an der Penn State suchen, wo es in der Vergangenheit in diesem Bereich bereits erfolgreich war.

Anstatt das gesamte Engagement in Princeton einzustellen, wo nicht viele Mitarbeiter gefunden werden, könnte die Anwerbung dort gezielt auf das Personalwesen abgestellt werden.

Allgemein können Personalexperten durch die Datenanalyse mit der Minitab Statistical Software gezielter und effizienter arbeiten und bessere Ergebnisse für ihre Organisation erzielen.

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