Entwickeln oder kaufen? 5 Fragen zur Entscheidungsfindung

Bob Selfridge | 09 Mai, 2022

Themen: Datenanalysen, Datenkompetenz, Minitab Connect

Entwickeln oder kaufen? Wenn Sie in Ihrem Unternehmen noch nicht darüber gesprochen haben, können Sie sich sicher sein, dass dieses Gespräch noch auf Sie zukommt. Organisationen haben regelmäßig mit Herausforderungen zu tun, die technische Softwarelösungen erfordern – vom Automatisieren von Zeitplänen und der Logistik über das Analysieren des digitalen Supply-Chain-Managements bis hin zum Organisieren und Schützen vieler Terabytes von System- oder Kundendaten. Ob die richtige Technologie implementiert wird, kann den Ausschlag für den Erfolg Ihrer Abteilung (oder der Organisation als Ganzes) geben.

Beim Erarbeiten der optimalen Lösung muss häufig entschieden werden, ob eine Softwarelösung angeschafft oder ein internes Team damit beauftragt wird, eine neue Lösung zu entwickeln. Durch meine Arbeit mit Kunden weiß ich, dass Sie (und die Person, die Ihr Budget verwaltet) solche Entscheidungen für unternehmensweit eingesetzte Technologien nicht auf die leichte Schulter nehmen können. Daher möchte ich dieser wichtigen und häufig auftretenden Frage eine Blog-Reihe widmen

Dazu habe ich fünf Schlüsselfragen zusammengestellt, die Sie bei der Analyse Ihrer Organisation unterstützen und Ihnen bei der Entscheidung helfen sollen, ob Sie eine Lösung erstellen oder kaufen. Dabei erhalten Sie Einblicke in Ihre internen Prozesse, Fähigkeiten und die Probleme, die Sie versuchen zu lösen. Legen wir gleich los.

1. KENNEN SIE IHRE ANFORDERUNGEN?

Definieren Sie als Erstes, was Ihre Technologielösung leisten können muss, damit Sie Ihre Unternehmensziele erreichen können. Dieser Schritt ist unabdingbar und sollte entsprechend sorgfältig ausgeführt werden. Sammeln Sie spezifische Informationen, und benennen Sie Ihre Vision klar. Dazu gehört auch die Priorisierung der Anforderungen. Stellen Sie sich u. a. folgende Fragen:

  • Was ist die ideale Lösung für Ihr Problem?
  • Welche Features und Funktionen benötigt die Software?

Wenn Sie die Anforderungen für die Lösung definiert haben, erfassen Sie genauso detailliert, wie sie realisiert werden können.

  • Wer wird die Lösung verwenden?
  • Über welche technischen Kenntnisse verfügen die Benutzer?
  • Wer nutzt die Ausgaben und Ergebnisse?

2. SIND IHRE HERAUSFORDERUNGEN WIRKLICH SO SPEZIELL, WIE SIE DENKEN?

Betrachten Sie als Nächstes, ob die Problemstellung wirklich nur Ihre Organisation betrifft. Ein eigenes System zu entwickeln, ist immer eine mögliche Lösung, wenn eine Organisation sehr spezifische Anforderungen hat und über ein internes Softwareentwicklungsteam verfügt. Bedenken Sie dabei aber auch, dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass viele andere Unternehmen vor denselben Herausforderungen stehen wie Sie. Daher ist vielleicht gar keine von Grund auf neu entwickelte Lösung erforderlich. Seien wir ehrlich: Sie sind nicht das erste Unternehmen, das HIPAA- oder Finanzdaten schützen muss oder On-Demand- oder automatisierte Datenfeeds benötigt. Schätzen Sie realistisch ein, wie gängig Ihre Problemstellung ist, damit Sie wirklich zur sinnvollsten Entscheidung bei der Frage kommen, ob die Lösung selbst entwickelt oder gekauft werden soll.

3. WAS WIRD FÜR DIE UMSETZUNG DER ENTSCHEIDUNG BENÖTIGT?

Bewerten Sie die Kenntnisse, Erfahrung und Anzahl der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen, um genauer beurteilen zu können, ob das Entwickeln einer geeigneten Software ein realistischer Weg ist. Welche Ressourcen stehen tatsächlich für Support, Wartung und Problemlösung zur Verfügung, und wie hoch sind die Opportunitätskosten? Was wird vernachlässigt, wenn Sie intern eine Lösung entwickeln? Ein Team von hochqualifizierten Experten, das viele andere Aufgaben hat oder in erster Linie mit der normalen Systemadministration beschäftigt ist, wird wenig freie Ressourcen zum Entwickeln einer eigenen Lösung haben. In einer Organisation mit hoher Fluktuation geht internes Wissen vermutlich mit der Zeit verloren, was die Wartung und den Betrieb eines individuellen Systems deutlich erschwert.

4. WIE VIEL ZEIT HABEN SIE?

Kommen wir nun zu einer der wichtigsten Ressourcen überhaupt: Zeit. Betrachten Sie die Zeitplanung genau. Welche kritischen Deadlines gibt es? Wann soll die neue Lösung implementiert werden? Welche Abhängigkeiten gibt es in Bezug auf andere Pläne und Abteilungen? Denken Sie daran: Egal, wie viel Expertise Ihnen zur Verfügung steht, das Entwickeln, Testen und Einführen eines selbst entwickelten Systems kann viel Zeit kosten. Es hat sich außerdem bewährt, zusätzliche Puffer bei der Zeitplanung für die Softwareentwicklung einzurechnen, um unerwartete – aber unvermeidliche – Probleme zu berücksichtigen.

5. GIBT ES OFFENE KOMMUNIKATIONSWEGE?

Eine klare Kommunikation zwischen allen Beteiligten (Informationssicherheit, Vertrieb, Marketing, IT-Teams usw.) ist unabdingbar, damit die Anforderungen aller involvierten Abteilungen und Bereiche von der neuen Unternehmenslösung erfüllt werden.

  • Verstehen die Entwickler, warum Daten für die Marketingabteilung auf eine bestimmte Weise organisiert und aufbereitet werden müssen?
  • Wissen die Analysten, wie die IT-Abteilung in den Prozess einbezogen werden möchte?
  • Herrscht Einigkeit über die Methodologie des Teams für die Softwareentwicklung?
  • Sind die Ingenieure offen für Anregungen eines externen Lieferanten?

Sorgen Sie dafür, dass diese (manchmal schwierigen) Diskussionen schon früh und immer wieder geführt werden, damit immer alle auf demselben Stand sind.

Und unterschätzen Sie nicht, welche Vorteile der Input von externen Experten bei solchen Fragestellungen bieten kann. So könnte es z. B. sinnvoll sein, mit Lieferanten zu sprechen, die häufig an derartigen Diskussionen und Entscheidungen beteiligt sind. Hierbei können Lücken auffallen, die Ihnen nicht bewusst waren, und es besteht die Möglichkeit, auf diese Weise Berater zu Ihrem Entscheidungsprozess hinzuzuziehen.

Und jetzt geht es an die eigentliche Entscheidung. Entwickeln oder kaufen? Die Entscheidungsfindung für den besten Weg zum Erreichen Ihrer Unternehmensziele mit einer Unternehmenssoftwarelösung kann komplex sein – die Vorteile einer Lösung, die perfekt auf Ihre Anforderungen abgestimmt ist, sind es allerdings wert. Im nächsten Beitrag wird erklärt, warum der Kauf einer Softwarelösung für Ihre Anforderungen an Datenintegration und -vorbereitung der richtige Ansatz ist. Lesen Sie Teil 2 und Teil 3 unserer Blogserie, um zu erfahren, warum der Kauf für Ihre Datenintegrations- und -vorbereitungsanforderungen die beste Lösung ist.

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